So sieht also ein kanadisches Krankenhaus von innnen aus

Endlich, ich hab mein Board wieder! Ich muss heute noch damit fahren, koste es was es wolle. Naja wenn ich gewusst hätte wie viel es kostet hätte ich mir das vielleicht nochmal überlegt. Aber von Anfang an. Ruben und ich sind zum Night-Skiing nach Norquay gefahren. Irgendwie wollte kein anderer mit. Egal. Wir beide waren so heiß auf ne Runde Skifahren bzw. Snowboarden, da hat uns das nicht im geringsten gestört.
Lachend und mit laut aufgedrehter Musik ging es rauf zu Mt. Norquay. Dem Ski Gebiet wo Ruben arbeitet. Nach 20 Minuten lauter Musik und tausenden von schlechten Witzen waren wir da. Aufgeregt wie die Kleinkinder rannten wir fast zum Skilift. Jack den australischen Skilehrer haben wir dort ebenfalls getroffen. Zu dritt ging es den für uns viel zu langsamen Lift hinauf. Oben wurde keine Zeit verloren und gleich wieder in einem Affenzahn die Piste herunter gefahren. Yeehaw! Endlich wieder ein Brett unter den Füßen. Das Leben ist schön. Das haben wir noch diverse Male wiederholt bis Jack und Ruben in den Funpark wollten. Das ist nicht mein Interessensgebiet. Ich bin aber durchaus auch mal an diesen gigantischen teilweise bis zu 2 Meter hohen Rampen vorbei gefahren. Beeindruckend! Aber wie gesagt nicht mein Ding. Rechts von denen gibt es noch eine zweite Abfahrt steiler und schneller als die normale. Das ist schon eher was für mich. Also schieße ich da einige Male runter. Das ist schon eher meins.
Also nochmal das ganze. Steil und in den kleinsten mir möglichen Radien fahre ich das erste Drittel der Abfahrt hinunter. 45 Km/h!
Dann über den flacheren Teil so gut es geht geradeaus! 53 Kmh/h
Jetzt noch die drei Hügel und dann bin ich fast unten. Hügel eins: gute Traktion 55 Km/h
Hügel zwei: Traktion noch höhere Geschwindigkeit. Ich werde echt besser!
Dann ging es Nummer drei hoch, keine Traktion mehr. Scheiße ich hab´s geahnt. Zu schnell für den kleinen Hügel. Durch minimales Abheben des Boards verliere ich jeglichen Halt und rutsche seitlich weg. Danach geht alles ziemlich schnell! Und trotzdem kommt es mir wie in Zeitlupe vor. Ich krache hart auf den Rücken, verkannte mit dem Board und überschlage mich mehrfach und lande erneut krachen auf dem Rücken. Mir bleibt die Luft für einen kurzen Moment die Luft weg und ich bleibe einen ganz kurzen Moment liegen. Dann rappel ich mich hoch. Alter das tat weh. Ich wusste sofort das war’s für heute. Langsam fahre ich zur nächstgelegenen Bank und muss mich erstmal setzten. Ich huste Blut, kein gutes Zeichen. Ich gehe sofort mit Ruben zur Ski Patrol und lass mich durchchecken. Die wissen aber auch nicht weiter. Ich hätte mir vielleicht auf die Zunge gebissen. Hustend beweise ich das Gegenteil. Also schicken die mich ins Krankenhaus mit den Worten: Heute wird es auch nicht so lange dauern niemand ist dort Freitag Abends.
Ruben hat sich rührend um mich gekümmert und er wollte auch partout nicht nach Hause fahren als das Ganze anfing länger zu dauern. Das einzige was nicht zerstört worden ist, ist wohl mein schwarzer Humor. Blöde Sprüche reißend warten wir darauf endlich an der Reihe zu sein. Da das aber nicht so schnell der Fall zu sein scheint, besorgt Ruben erstmal Sandwichs von Subway. Lecker!
Mein Steißbein-Protektor ist in Leopardenmuster. Die Krankenschwestern hat’s amüsiert. Besonders beim Röndken. Zum Glück ist nichts gebrochen. Der Ultraschall ergibt keine inneren Verletzungen. Glück gehabt. Und auch der Urintest ergibt nur das meinen Nieren nichts passiert ist. Und nach einer gefühlten Ewigkeit der Beobachtungen und Tests fahren wir mitten in der Nacht nach Hause. Diagnose: Prellungen des linken Rückens und des linken Lungenflügels. Na toll und das war es erstmal wieder mit dem Boarden. Ice-Climbing kann ich die Tage nun auch vergessen.
Ich bin erstmal fünf Tage arbeitsunfähig geschrieben. Scheiße das kostet mich einige Dollars. In Kanada wird man nicht bezahlt wenn man krank ist. Tolle Wurst!

Ich glaub ich hohl mir nen Rückenprotektor, die Frage ist nur wovon?

Cheers

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