Tja nun bin ich zurück in Kelowna. Meine Aufgaben auf der Farm bestehen aus Zimmerservice. Verdammt was hab ich für ein Pech. Nicht das ich das nicht mit links mache, aber eigentlich wollte ich das nicht wieder machen. Nur leider kann ich Yvette nichts abschlagen. Die Terrasse streichen war ja schon eintönig, aber nichts dagegen anderen „unbezahlt“ hinterher zu Putzen. Na ja, das Yvette jetzt AirBnB macht finde ich gut, so kriegt die Farm wenigstens mal ordentlich Geld in die Kasse. Also wenn wer ne Unterkunft in Kelowna braucht, schaue er bitte hier.
Generell bin ich aber recht Träge. Meine Motivation und Neugier sind ziemlich im Keller. In drei Wochen verlasse ich Kanada. Mein Visum läuft ab. Und verlängern war einfach nicht möglich mit Arbeitserlaubnis. Fast wie zu Hause hangelt man sich von Wochenende zu Wochenende.
Als Lena noch hier war, war unsere Restzeit eher auf Party ausgelegt. Feierabend war gleich bei den Nachbarn in den Pool hüpfen, die Seecontainer hinter dem Haus erklimmen und den Sonnenuntergang bei nem Bierchen genießen und Abends aus dem Haus gehen um einen zu Rauchen und die Rehe auf dem Grundstück zu beobachten. Gut für die Arbeitsmoral war das alles zwar nicht, aber Spaß hatten wir natürlich trotzdem. Das wir an Lenas Geburtstag ein Boot gemietet hatten und über den Okanagan gebrettert sind, war schon echt ein Highlight. Ich, Lena, Hanako, Fabian und Freddie haben es auf dem See echt krachen lassen. An so nem Seil haben wir so ein aufblasbares Plastikteil hinter dem Boot hergezogen. Wer sich am längsten halten kann, war der König. Das war echt nen super Tag.
Lena ist nun leider auf dem Weg nach Toronto und ich war bis zu Dinas Ankunft mit Hanako alleine hier. Nicht das ich es nicht genieße mit Bob, Yvette und Roger abends auf der Terrasse zu sitzen, aber ich will mehr.
Mit Hanako war ich am Wochenende in einem Hochseilgarten, dem Oyama Zipline Adventure Park. Ihre Freundin Kaori, die jetzt auf einer anderen Farm ganz in der Nähe arbeitet wollte leider nicht mit. Also waren wir „nur“ zu zweit. Das tat dem ganzen aber keinen Abbruch. Bei 29 Grad Außentemperatur arbeiteten wir uns durch die verschiedenen Hindernisse. Alles sehr moderat, bis auf das Ende des schwersten Parcours. Hier muss man einfach nur ins Leere springen. Keine große Sache, aber es kostete mich schon ein wenig mehr Überwindung abzuspringen. Gut das ich mit nem Mädel unterwegs war, da ist Kneifen dann keine Option 🙂
Zurück zum Thema Trägheit; ich war gerade dabei in eine scheiße ich muss zurück nach Deutschland Depression zu verfallen. Doch wie immer schickt mir das Schicksal wieder jemanden der mich auffängt. In diesem Fall Dina aus Belgien. Diese Frohnatur sorgt dafür, das hier auf der Farm wieder ein anderer Wind weht. Man wird wieder daran erinnert, was der Grund für das alles ist und kommt nicht umhin, mit ihr zu lachen, Tee zu trinken oder gar zu meditieren. Die Gute hat Vancouver Island nur mit einem Fahrrad erkundet. 1300 Kilometer, einmal rund um die Insel. Kein Wunder also, das sie mich dazu überredet hat, den Myra Canyon mit dem Rad zu erobern. Das Wetter und die Gespräche waren gut. Ein schöner Tag.
Abends haben wir dann noch Phillip, einen Kumpel von Fabi, vom Greyhound abgeholt. Mit dieser Truppe wurde es dann noch echt ne geile Restzeit. Und die letzte Abschiedsparty für Dina und mich war legendär. Das Event des Abends war das Haarefärben von Phillip. Er wollte mal blond sein. Es war einfach nur urkomisch und den Abend sahen die Haare einfach nur scheiße aus. Fairerweise muss ich sagen am nächsten Tag war es in Ordnung.
Meinen letzten Tag in Kelowna, der auch gleichzeitig mein letzter in Kanada war, war sehr relaxed. Wehmütig und von vielen Umarmungen geprägt. Yvette hat extra für mich meine geliebte Sqash Soup (Kürbis-Suppe) gezaubert. Selbst die Hunde schienen zu spüren, das meine Zeit rum ist. Nie zuvor hatte ich beide auf dem Schoß zum Kuscheln. Wie immer wenn ich von der Farm weg muss, weiß ich, ich will hier nicht weg. Diesmal sogar stellvertretend für ganz Kanada.
Eines kann ich definitiv sagen, ein Teil von mir wird immer hier bleiben.
Tja Leute! Das war mein Kanada Abenteuer. So schnell ist es schon wieder vorbei. Ich hoffe lesen hat so viel Spaß gemacht, wie mir das Erleben.
Alles Gute, euer Timo!
Hallo Timo!
Ich freue mich sehr, dass du deinen Blog zu Ende geschrieben hast, ich habe schon gar nicht mehr damit gerechnet (Jan hat es leider noch nicht geschafft ?). Danke dass ich dich während deines Jahres in Kanada in Gedanken begleiten durfte und ich mir hin und wieder sogar mal Sorgen um dich gemacht habe, aber es gab auch genügend lustige Situationen. Vor allem auch danke für die vielen schönen Bilder !
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass du auf deiner Heimreise noch zu uns gekommen bist, vielleicht das nächste Mal etwas länger.
Ich hoffe, du hast dich zuhause wieder gut eingelebt und ich wünsche dir für deine Zukunft viel Glück und alles Gute !!!
Herzliche Grüße
Sigrid Kraus
Hallo,
ich hab zu danken, wenn keiner ließt was du schreibst macht es nur halb so viel Spaß. Von daher war zuende schreiben eine Frage der Ehre 🙂
Das nächste Mal wenn ich Jan besuche, nehm ich mir auch etwas mehr Zeit, versprochen. Das mit dem Einleben klappt so langsam ganz gut. Bin guter Dinge.
Alles Gute aus dem Sauerland
Timo
Hallo Timo,
danke für deine so supertollen Reiseberichte……hab sie verfolgt 🙂 Soooo viel erlebt. Einfach toll.
Manchmal musste man(Frau) sich ja doch mal Sorgen machen 🙂
Diese Eichhörnchen haben wir auf Fuerte auch in großer Zahl. Dort heissen sie Atlashörnchen. Sehr putzig.
Du hast dich sicher schon ein wenig eingelebt…..und planst die nächste Reise 😉
Ich wünsche dir alles Gute und eine schöne Zeit in Old Germany.
Herzliche Grüße
Monika
Wann machst du mal wieder einen neuen Eintrag? Bist du gut in Deutschland angekommen? Wo wohnst du jetzt?
hast du schonmal einen weißen hai gesehen?
test